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Geschichte im Herrenhaus Borghorst

GESCHICHTE

vom Herrenhaus Borghorst

Borghorst hat eine lange Geschichte, schon 1450 ist es als Dorf bekannt.

Borghorst setzt sich aus Borg und Horst zusammen. Borg heißt im Niederdeutschen Burg. Horst heißt Gehölz, Busch, Gestrüpp.

Das adelige Gut Borghorst war nacheinander im Besitz verschiedener bedeutender Schleswig – Holsteinischer Familien: 1450 v. Rantzau; 1500 v. Ahlefeldt; 1564 v. Rantzau; 1593 v. Rumohr; 1671 v. Thienen; 1723 v. Blome; 1742 v. Qualen; 1800 v. Ahlefeldt; 1815 v. Qualen.

Mit Josias von Qualen, dem großfürstlichen Geheimrat, erlebte das Gut seine Blütezeit. Im Jahr 1742 erwarb von Qualen das Gut von seinem Schwiegervater Wulf Blome, im Zuge der Heirat mit seiner Tochter Elisabeth.

Obgleich das Herrenhaus bereits 1450 durch v. Rantzaus Umbau mit einer Verteidigungsmotte stattliches Aussehen erhielt, ist es letztlich Josias von Qualen zuzuschreiben, daß Borghorst zu höchstem Ansehen gelangte.

Einerseits durch die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen auf nahezu 2000 ha. Andererseits durch den Einzug der Aufklärung, Beispiele: Führung und Verwaltung des landwirtschaftlichen Betriebs (Abbildung des Leistungsprozesses in Konten), das Sozialwesen (Abschaffung der Leibeigenschaft) und die Politik.

 

BAUGESCHICHTE

Das Herrenhaus ist ein schlichter einstöckiger Querbau mit zwei kurzen vorspringenden Seitenflügeln, ein Ziegelbau auf niedrigem Feldsteinsockel. Der Mitteltrakt hat sieben Fensterachsen, die Frontseite der Flügel je drei, die Schmalseiten des Hauses je vier, die Rückfront insgesamt dreizehn Fensterachsen. Der Bau ist fast ganz ungegliedert. Nur in der Mitte der Front ist durch vorgestellte Pilaster ein von einem Dreiecksgiebel mit rundem Ochsenauge gekrönter Risalit leicht herausgehoben.

Auf der zum Hof hingerichteten Seite liegt ebenerdig das ungewöhnlich reich in Sandstein dekorierte Portal. Die korbbogige Tür des Portals ist von Pfeilerstücken flankiert, die mit flachem Régencebandelwerk zart dekoriert sind. Zwei weitere seitliche, über Eck gestellte Pilaster mit volutenförmig eingerolltem Basis- und Kapitelstück reichen über die Tür hinaus und rahmen die ausladende Bekrönung mit der Wappenkartusche. Die Kartusche im knorpeligen symmetrischen Rocaillerahmen enthält die gekrönten Wappen. Links das Wappen des Josias von Qualen (Eberkopf), rechts das seiner Frau Elisabeth geb. Blome (springender Hund). Den Schlußstein der Tür bildet ein lächelnder Faunkopf, im Rocaille über und unter der Kartusche lustig verzerrte Masken. Auf dem Eckpilaster stehen bekrönende Vasen.

DENKMALSCHUTZ

Denkmalschutz ist nicht mit Nostalgie zu verwechseln und ist auch nicht mit Geschmackskriterien zu greifen. Ein wesentliches Kriterium ist die historische Unverwechselbarkeit, die immer in einem ausgeprägten Stilempfinden begründet ist. Für Borghorst heißt das: ein mauerschweres holsteinisches Herrenhaus, eingefaßt in ein mittelalterliches Grabensystem und einer Parklandschaft mit zwei doppelreihigen barocken Lindenalleen. Die Erhaltung des Herrenhauses mit der Ausstattung aus der Erbauungszeit und den später eingefügten Tapeten von 1825 liegt wegen der besonderen historischen, städtebaulichen und kunsthistorischen Bedeutung im öffentlichen Interesse.

DANKSAGUNGEN

Bei der Wiederherstellung des Herrenhauses Borghorst und dem umliegenden Park waren wir auf die finanzielle und persönliche Unterstützung verschiedener Organisationen und Menschen angewiesen. Dafür gilt unser besonderer Dank:

Wir danken der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft für ihre äußerst großzügige Zuwendung für die Wiederherstellung der Außenfassade und des Parks.

Wir danken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn für ihre fortlaufende, großzügige Unterstützung bei der Wiederherstellung des Gartensaals und dabei insbesondere der Restaurierung der wertvollen Bildertapeten von 1825.

Wir danken dem Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, Kiel, für seine finanzielle Unterstützung bei der Wiederherstellung der Régancetreppe.

Wir danken der Unteren Denkmalschutzbehörde, Kreis Rendsburg-Eckernförde für ihre finanzielle Unterstützung bei der Wiederherstellung und Sanierung des Sandsteinportals von 1742.

Unser besonderer Dank gilt Herrn Hans-Hermann Christensen, freischaffender Architekt aus Eckernförde, der im April 2002 bei einem tragischen Autounfall verstarb. Er unterstützte uns mit äußerst kreativen und zielführenden Vorschlägen bei der Sanierung des Herrenhauses Borghorst.

Unsere besondere Bewunderung gilt unserer Tochter Helena, die über 7 Jahre ihrer Kindheit auf einer Baustelle leben musste und trotz alledem eine innige Beziehung zu diesem, ihrem Zuhause entwickelte.

Hätten wir damals beim Kauf des Herrenhauses Borghorst gewusst, mit wie vielen Mühen, Anstrengungen und Sorgen die Wiederherstellung und Sanierung verbunden ist, hätten wir wahrscheinlich nicht den Mut gehabt dieses Haus zu erwerben.

GESCHICHTE

vom Herrenhaus Borghorst

Seit 1450 ist Borghorst als Dorf bekannt.

Borghorst setzt sich aus Borg und Horst zusammen. Borg heißt im Niederdeutschen Burg. Horst heißt Gehölz, Busch, Gestrüpp.

Das adelige Gut Borghorst war nacheinander im Besitz verschiedener bedeutender Schleswig – Holsteinischer Familien: 1450 v. Rantzau; 1500 v. Ahlefeldt; 1564 v. Rantzau; 1593 v. Rumohr; 1671 v. Thienen; 1723 v. Blome; 1742 v. Qualen; 1800 v. Ahlefeldt; 1815 v. Qualen.

Mit Josias von Qualen, dem großfürstlichen Geheimrat, erlebte das Gut seine Blütezeit. Im Jahr 1742 erwarb von Qualen das Gut von seinem Schwiegervater Wulf Blome, im Zuge der Heirat mit seiner Tochter Elisabeth.

Obgleich das Herrenhaus bereits 1450 durch v. Rantzaus Umbau mit einer Verteidigungsmotte stattliches Aussehen erhielt, ist es letztlich Josias von Qualen zuzuschreiben, daß Borghorst zu höchstem Ansehen gelangte.

Einerseits durch die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen auf nahezu 2000 ha. Andererseits durch den Einzug der Aufklärung, Beispiele: Führung und Verwaltung des landwirtschaftlichen Betriebs (Abbildung des Leistungsprozesses in Konten), das Sozialwesen (Abschaffung der Leibeigenschaft) und die Politik.

 

BAUGESCHICHTE

Das Herrenhaus ist ein schlichter einstöckiger Querbau mit zwei kurzen vorspringenden Seitenflügeln, ein Ziegelbau auf niedrigem Feldsteinsockel. Der Mitteltrakt hat sieben Fensterachsen, die Frontseite der Flügel je drei, die Schmalseiten des Hauses je vier, die Rückfront insgesamt dreizehn Fensterachsen. Der Bau ist fast ganz ungegliedert. Nur in der Mitte der Front ist durch vorgestellte Pilaster ein von einem Dreiecksgiebel mit rundem Ochsenauge gekrönter Risalit leicht herausgehoben. Auf der zum Hof hingerichteten Seite liegt ebenerdig das ungewöhnlich reich in Sandstein dekorierte Portal. Die korbbogige Tür des Portals ist von Pfeilerstücken flankiert, die mit flachem Régencebandelwerk zart dekoriert sind. Zwei weitere seitliche, über Eck gestellte Pilaster mit volutenförmig eingerolltem Basis- und Kapitelstück reichen über die Tür hinaus und rahmen die ausladende Bekrönung mit der Wappenkartusche. Die Kartusche im knorpeligen symmetrischen Rocaillerahmen enthält die gekrönten Wappen. Links das Wappen des Josias von Qualen (Eberkopf), rechts das seiner Frau Elisabeth geb. Blome (springender Hund). Den Schlußstein der Tür bildet ein lächelnder Faunkopf, im Rocaille über und unter der Kartusche lustig verzerrte Masken. Auf dem Eckpilaster stehen bekrönende Vasen.

DENKMALSCHUTZ

Denkmalschutz ist nicht mit Nostalgie zu verwechseln und ist auch nicht mit Geschmackskriterien zu greifen. Ein wesentliches Kriterium ist die historische Unverwechselbarkeit, die immer in einem ausgeprägten Stilempfinden begründet ist. Für Borghorst heißt das: ein mauerschweres holsteinisches Herrenhaus, eingefaßt in ein mittelalterliches Grabensystem und einer Parklandschaft mit zwei doppelreihigen barocken Lindenalleen. Die Erhaltung des Herrenhauses mit der Ausstattung aus der Erbauungszeit und den später eingefügten Tapeten von 1825 liegt wegen der besonderen historischen, städtebaulichen und kunsthistorischen Bedeutung im öffentlichen Interesse.

DANKSAGUNGEN

Bei der Wiederherstellung des Herrenhauses Borghorst und dem umliegenden Park waren wir auf die finanzielle und persönliche Unterstützung verschiedener Organisationen und Menschen angewiesen. Dafür gilt unser besonderer Dank:

Wir danken der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft für ihre äußerst großzügige Zuwendung für die Wiederherstellung der Außenfassade und des Parks.

Wir danken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn für ihre fortlaufende, großzügige Unterstützung bei der Wiederherstellung des Gartensaals und dabei insbesondere der Restaurierung der wertvollen Bildertapeten von 1825.

Wir danken dem Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, Kiel, für seine finanzielle Unterstützung bei der Wiederherstellung der Régancetreppe.

Wir danken der Unteren Denkmalschutzbehörde, Kreis Rendsburg-Eckernförde für ihre finanzielle Unterstützung bei der Wiederherstellung und Sanierung des Sandsteinportals von 1742.

Unser besonderer Dank gilt Herrn Hans-Hermann Christensen, freischaffender Architekt aus Eckernförde, der im April 2002 bei einem tragischen Autounfall verstarb. Er unterstützte uns mit äußerst kreativen und zielführenden Vorschlägen bei der Sanierung des Herrenhauses Borghorst.

Unsere besondere Bewunderung gilt unserer Tochter Helena, die über 7 Jahre ihrer Kindheit auf einer Baustelle leben musste und trotz alledem eine innige Beziehung zu diesem, ihrem Zuhause entwickelte.

Hätten wir damals beim Kauf des Herrenhauses Borghorst gewusst, mit wie vielen Mühen, Anstrengungen und Sorgen die Wiederherstellung und Sanierung verbunden ist, hätten wir wahrscheinlich nicht den Mut gehabt dieses Haus zu erwerben.

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